Schwerpunkt Allgemein, Menschlichkeit verbindet, Zusammenwachsen

Ein Verbund. Ein CIRS

Im EVV besteht der Anspruch zur Gewährleistung qualitativ hochwertiger und am Patientenwohl orientierter medizinischer sowie pflegerischer Versorgung.

Hierzu zählt die verbundweite Etablierung eines einheitlichen Meldesystems für „Beinahe-Schäden“ in medizinischen und pflegerischen Prozessen, das sogenannte Critical Incident Reporting System (zu Deutsch „Berichtssystem über kritische Vorkommnisse“) – oder kurz: „CIRS“.

Drei Fragen an Bernd Swietlik, den verantwortlichen Projektmanager bei der Trägerholding Elisabeth Vinzenz Verbund GmbH.

Gemeinsame Lösung für den EVV

Herr Swietlik, worin besteht der Nutzen dieses Projektes konkret?

Bernd Swietlik: In den EVV-Krankenhäusern wurde mit Verbundgründung begonnen, ein verbundweites klinisches Risk Management aufzubauen.

Bis zur Integration der Vinzentinischen Einrichtungen in den Jahren 2017/2018 wurden dafür zwei unterschiedliche CIRS-Systeme genutzt.

Nach einer Übergangsphase ermöglicht uns nun ein einheitliches CIRS, „Beinahe-Schäden“ und die daraus gewonnenen Erkenntnisse auf einer gemeinsamen Plattform auch standortübergreifend miteinander zu teilen.

Von der Bereitschaft, miteinander Erfahrungen zu teilen, profitieren somit alle Partnerhäuser bundesweit und letztendlich unsere Patienten.

Ein System für alle

Wer „bedient“ das System in den Krankenhäusern und wer bearbeitet die eingehenden Fälle dann?

Bernd Swietlik: Ein fest definiertes multiprofessionelles CIRS Team, bestehend aus dem medizinischen und pflegerischen Bereich, aus dem Qualitätsmanagement und anderen Bereichen, bearbeitet die erfassten Beinahe-Fehler. Dies, indem man sich mit jeweiligen Experten zusammensetzt und analysiert und bewertet.

Hieraus werden Empfehlungen erarbeitet, um Fehler zu vermeiden und mögliche Schäden zu reduzieren.

Über eine einfach vorstrukturierte Erfassungsmaske kann jeder Mitarbeiter eines Krankenhauses eine Meldung aufgeben. Dies kann völlig anonym passieren, es besteht aber auch die Möglichkeit, Kontaktdaten anzugeben oder sich über einen PIN zu registrieren.

Über diesen Weg kann das CIRS-Team dann Kontakt mit dem Meldenden aufnehmen, um Fragen zum gemeldeten Vorgang nachzugehen.

 

Vorstrukturierte Erfassungsmaske des einheitlichen CIRS im EVV – jeweils individuell mit Krankenhaus-Logo oben links

Synergien schaffen

Was haben die EVV-Krankenhäuser davon?

Bernd Swietlik: Unser Beitrag als Trägerholding besteht darin, die Häuser in der bisherigen und nunmehr abgeschlossenen Projektphase begleitet zu haben, um zu Jahresbeginn 2021 nun allen Verbund-Krankenhäusern die einheitlichen Plattform der Inworks GmbH zur Verfügung zu stellen.

Ich persönlich freue mich sehr über den Weg, den wir – Häuser und Trägerholding – gemeinsam gegangen sind. Partikularinteressen treten hinter einem großen gemeinsamen Ganzen zurück.

Nun können wir wirklich sagen: unser Verbund verfügt über ein von den Häusern für die Häuser entwickeltes CIRS. Konkret bedeutet dies, dass die jeweiligen Meldungen klinikintern bearbeitet werden. Und jedes Haus entscheidet selbst, ob und welcher Fall verbundweit veröffentlicht werden soll, um so zur hilfreichen Information für die Partner innerhalb der Verbund-Familie werden kann.

Ausgewählte Fälle werden in den turnusmäßig stattfindenden Runden der Qualitäts- und Risikomanager unserer Krankenhäuser diskutiert.

Das gemeinsame CIRS ist somit ein weiterer Baustein aus unserem Verständnis, Synergien zu schaffen und verbundweite Lösungen zu erzielen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Die Fragen stellte André Schmincke, Leiter Unternehmenskommunikation und Marketing Elisabeth Vinzenz Verbund.

 

Bernd Swietlik arbeitet im Fachbereich Projekt- und Qualitätsmanagement des EVV und ist aufseiten der Trägerholding der verantwortliche Projektmanager für das verbundweite CIRS
Foto: EVV

Foto: EVV / Kominek

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