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Marketing zum Frühstück: Netzwerktreffen im St. Joseph-Stift

Bei Bircher-Müsli, Obst, Croissants und Kaffee waren am 8. Mai 2025 rund 50 Marketing- und Kommunikationsfachleute des PUMA-Netzwerkes zu Gast im St. Joseph-Stift Dresden. Die Abkürzung steht für Pund Marketing. Immer ist man bei einem anderen Netzwerkpartner zu Gast. Diesmal luden das Krankenhaus St. Joseph-Stift gemeinsam mit dem Marien-Hospiz Dresden zum fachlichen Austausch ein.

Wirkungsvoll kommunizieren mit wenig Mitteln

Kein Geld für Marktforschung, Konzepte oder große Werbekampagnen. Wie schafft man es trotzdem, mit begrenzten Mitteln und Mini-Besetzung wirkungsvolles Marketing zu betreiben? Medizinische Angebote zu bewerben, Spenden zu akquirieren? Gar eine Marke aufzubauen? Schafft man es überhaupt? Was ist im Krankenhaus oder in einem Hospiz anders als in der freien Wirtschaft? Können wir voneinander lernen? Das waren die Fragestellungen des Tages.

In einem Impulsvortrag „Kommunikation im Spagat: Wirkungsvoll mit wenig Mitteln“ gaben Claudia Weinhold, Leiterin Unternehmenskommunikation St. Joseph-Stift und Sarah Zinn, Öffentlichkeitsarbeit & Fundraising Marien-Hospiz, einen Einblick, wie sie sich der Herausforderung stellen, mit kleinem Team und vergleichsweise knappem Budget effektiv und authentisch Marketing- und Kommunikationsarbeit zu betreiben und dabei möglichst viele Menschen zu erreichen.

Die wenigsten der anwesenden Marketing-Experten waren in ihrem beruflichen Alltag schon einmal derart intensiv mit Themen wie Krankheit, Trauerbegleitung, Geburt und Sterben, aber auch christlich-ethischer Wertediskussion in Berührung gekommen.

Erkenntnisse aus dem Kommunikationsalltag

  1. Fokussieren statt verzetteln: Im Stift und im Hospiz stehen die Websites als Kommunikationsmedien im Zentrum. Hinzu kommen ausgewählte Kanäle wie LinkedIn und Instagram für Geburtshilfe und das Hospiz. Alles mit dem Anspruch: notfalls etwas weniger, aber gut. Gleiches gilt für Printmedien, Pressearbeit, interne Kommunikation, Veranstaltungen usw.
  2. Mit den vorhandenen Ressourcen arbeiten: Nach dem Pareto-Prinzip reichen oft 80 Prozent des Machbaren aus. Komplexe Kampagnen und langwierige Konzeptionsphasen sind bei knappen Kapazitäten nicht möglich. Einfach machen, ist hier oft die Devise.
  3. Das Team einbinden: Kolleginnen und Kollegen anderer Fachbereiche unterstützen bei vielen Aufgaben, posten auf Social Media, nehmen selbst Themen in die Hand. Was dabei hilft? Eine gemeinsame Identität, enge Abstimmung und einmal festgelegte Kommunikationsregeln und Gestaltungsvorgaben.
  4. Reale Geschichten erzählen – authentisch sein: Bilder zeigen echte Mitarbeiter und Patienten, keine Models. Inhalte entstehen rund um Menschen – ihre Geschichten, Erlebnisse und Emotionen.
  5. Weiterempfehlungen: Positive Erfahrungen von Patientinnen und Patienten – genauso wie von Mitarbeitenden, aus denen persönliche Empfehlungen hervorgehen, sind ein Juwel für das Marketing. Effektiver und authentischer geht’s kaum.

 

Mitarbeitende mit Herz

Der authentische Eindruck festigte sich bei den anschließenden Rundgängen im Haus.

In der Funktionsdiagnostik erfuhren die Teilnehmenden, wie essentiell endoskopische Untersuchungen für die Diagnostik und Therapie von teils sehr schweren Erkrankungen sind und trafen auf zwei engagierte Schwestern, die mit ihrer praktischen, nahbaren Art und großer persönlicher Begeisterung den gänzlich fachfremden Marketing-Experten ihr eigenes Berufsfeld nahebrachten.

Ein zweiter Rundgang führte ins Marien-Hospiz. Ein Ort der Geborgenheit, an dem schwerstkranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase liebevoll begleitet und unterstützt werden.

Das Format bot viel Platz für Fragen und Diskussionen, das Interesse war enorm, so dass aus den Resten des Frühstücks bald ein kleiner Mittagssnack wurde, bevor alle in Richtung Arbeitsort aufbrachen.

 

 

O-Töne von Teilnehmern:

Bianka Jäschke @IHK Dresden
Sarah Zinn vom Marien-Hospiz Dresden und Claudia Weinhold vom Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden gaben uns bewegende Einblicke in ihre tägliche Arbeit – und wie sie es schaffen, mit wenig Personal und begrenztem Budget dennoch eine starke, sichtbare Öffentlichkeitsarbeit zu leisten. ️‍🔥 Doch hinter all dem steckt so viel mehr: Zwei Frauen, die spürbar für das brennen, was sie tun. Für Menschen. Unabhängig von Herkunft, Religion oder Status.“


Diana Hannig @eKiosk GmbH
„Heute war’s besonders schön. Tolle Gastgeberinnen Claudia Weinhold und Sarah Zinn vom Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden & Marien-Hospiz Dresden. So viel Energie, Enthusiasmus und Herz fürs Marketing und mehr! Einfach wunderbar.“


Antje Herrmann @anvajo
„Lieben Dank für diesen tollen Einblick und die Bestätigung, was ich selbst auch oft fühle: einfach machen und auf das Wesentliche fokussieren. Die Ressourcen sind in vielen Einrichtungen und Unternehmen knapp, da braucht es eben Kompromisse, Pragmatismus und den Mut zur Lücke. Toller Vormittag mit viel Inspiration, Danke an das Orgateam dafür.“


Danilo Schulz @Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
„Kleines Team, begrenztes Budget – aber trotzdem soll alles gleichzeitig laufen? Willkommen im Alltag vieler Kommunikationsabteilungen im Gesundheits- und Sozialwesen.💰 Umso wertvoller war der 13. PUMA-Stammtisch im Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden. Der Vortrag von Sarah Zinn (Marien-Hospiz Dresden) und Claudia Weinhold (Unternehmenskommunikation St. Joseph-Stift) war ehrlich, nahbar und inspirierend. Ich habe mich in vielem wiedererkannt und war gerührt – noch bevor der Rundgang durch das Marien-Hospiz begann. 🫶🙂


SIB Innovations- und Beteiligungsgesellschaft mbH
…und es zeigte sich, dass die Kommunikation nach innen genauso wichtig ist wie nach außen – und wie hilfreich es ist, begeisterte MitarbeiterInnen zu haben, die bereit sind, sich für Ihr Unternehmen ordentlich ins Zeug zu legen. 🙂


Klaudia Deuchert @Stadtverwaltung Radeberg
„💫 Besonders beeindruckend fand ich die Einblicke in den hochmodernen Endokrinologie-Bereich im Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden und auch die mahnende Erinnerung, wie wichtig Vorsorge ist, denn sie kann Leben retten. Tief bewegend war der Rundgang durch das Marien-Hospiz Dresden. Dort arbeiten viele „gute Geister“, die Menschen auf ihrem letzten Weg begleiten und ich habe die besondere Atmosphäre mit ganz viel Herzblut und Engagement gespürt, liebe Sarah Zinn.“

 

Beitrag von Claudia Weinhold, Leiterin Unternehmenskommunikation Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden
Fotos Veranstaltung: ebenda
Foto Puma: Leah Huyghe auf Unsplash

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