Schwerpunkt Christliches Profil

Ansporn zur Menschlichkeit

Bedenkenswert sind die Worte Papst Franziskus zum Welttag der Kranken am 11. Februar: Erkrankte Menschen sind eine Chance für unsere Menschlichkeit.

Drei Impulse gibt uns der Papst:

Menschliche Zuwendung ist in der Sorge für Patienten und Patientinnen elementar.

Keine hochentwickelte Medizin kann sie ersetzen.

„Krankheit ist Teil unserer menschlichen Erfahrung.

Aber sie kann unmenschlich werden, wenn sie in Isolation und Verlassenheit gelebt wird, wenn sie nicht von Fürsorge und Mitgefühl begleitet wird.

Beim gemeinsamen Wandern ist es normal, dass sich jemand nicht gut fühlt, wegen Müdigkeit oder eines Unfalls auf dem Weg anhalten muss. In diesen Momenten zeigt sich, wie wir unterwegs sind: ob es wirklich ein gemeinsames Gehen ist …“, schreibt Papst Franziskus.

Dies dürfen wir als Träger von 13 gemeinnützigen Krankenhäusern und 20 medizinischen Versorgungszentren, die sich um rund 500.000 Patienten und Patientinnen im Jahr kümmern, als Ansporn und Ermutigung hören:

„… alles, was es braucht, … ist ein Augenblick der Aufmerksamkeit, die innere Bewegung des Mitgefühls …“ Denn „Nähe, Mitgefühl und Zärtlichkeit“ sind der „Stil Gottes“!

Eine gute Gesundheitsversorgung für alle Menschen ist eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe und politische Verantwortung.

Die Botschaft des Papstes appelliert an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft:

„Die Jahre der Pandemie haben unsere Empfindung der Dankbarkeit für diejenigen verstärkt, die tagtäglich für Gesundheit und Forschung arbeiten. Aber es genügt nicht, eine so große kollektive Tragödie durch die Ehrung von Helden hinter sich zu lassen.

Covid-19 hat dieses große Netz von Kompetenz und Solidarität auf die Probe gestellt und die strukturellen Grenzen der bestehenden Sozialsysteme aufgezeigt.

Die Dankbarkeit muss daher damit einhergehen, dass in jedem Land aktiv nach Strategien und Mitteln gesucht wird, um jedem Menschen den Zugang zur Behandlung und das Grundrecht auf Gesundheitsversorgung zu garantieren.“

Krankheit kann jeden und jede treffen

Sie gehört zum menschlichen Leben, und auch wenn niemand sie wünscht, ist sie eine wesentliche Erfahrung unseres Menschseins.

Papst Franziskus weiß: „… wir sind nie auf die Krankheit vorbereitet; und oft auch nicht darauf, das fortschreitende Alter zuzugeben. Wir fürchten uns vor Verletzlichkeit, und die allgegenwärtige Kultur des Marktes treibt uns dazu an, sie zu leugnen.“

Und er macht aufmerksam auf den tiefen Sinn, den die bewusste Auseinandersetzung mit der menschlichen Begrenzung hat:

„Wir alle sind zerbrechlich und verletzlich; wir alle brauchen die mitfühlende Aufmerksamkeit, die weiß, wie man innehält, sich nähert, heilt und aufrichtet. Der Stand der Kranken ist daher ein Appell, der die Gleichgültigkeit aufbricht und die Schritte derer bremst, die so weitergehen, als hätten sie keine Schwestern und Brüder.“

Den Welttag der Kranken rief Papst Johannes Paul II. vor genau 30 Jahren ins Leben.

Die Papstbotschaft 2023 finden Sie hier im Wortlaut.

 

 

 

Foto Papst: unsplash.com / Nacho Arteaga

Design EVV-Fisch: voneroth

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