Schwerpunkt Allgemein, Menschlichkeit verbindet, Zusammenwachsen

Sind Sie ein (Oster-) Sonntagskind?

Liebe Leserin, lieber Leser des EVV-Blogs,

sind Sie ein österlicher Mensch? Fragen Sie sich jetzt, was das soll? Vielleicht sind Sie ja neugierig genug, einen kleinen Test mitzumachen.

Ein „Oster-Test“ in 3 Fragen

Nach nur drei Fragen werden Sie wissen, ob Sie Talent zum „Ostersonntagskind“ haben.

So wie die Buchstabenfolge „DSDS“ für die Talentsuche in der Fernsehsendung „Deutschland sucht den Superstar“ steht und als Gewinn ein Plattenvertrag lockt, lade ich zu einer Talentsuche anderer Art, dem „EVV-SDS“ ein: einem „Elisabeth Vinzenz Verbund sucht das Sonntagskind“.

Anders als beim „DSDS“ sind Sie dabei selbst die Jury, und jede und jeder von Ihnen entscheidet selbst, ob Sie das Talent zum Sonntagskind haben oder eben nicht. Niemand muss vorsingen, oder eine Show aufs Parkett legen, sondern es sind nur drei Testfragen.

1. Frage: Bin ich noch ein „Samstagskind“?

„Samstagskinder“ – sagt der Literaturwissenschaftler Georg Steiner – das sind Menschen, die schmerzliche Schicksalsschläge, man könnte sagen, Karfreitagsstunden, erlebt haben, die aber noch nicht an den Ostersonntag glauben können: an einen neuen Weg ins Leben, an die Überwindung von Leid, Schmerz und Trauer.

Auch die Bibel kennt solche „Samstagskinder“. Da sind die Frauen, die zum Grab Jesu gehen und ihn einbalsamieren wollen; die den toten Jesus konservieren möchten.

„Samstagskinder“ sind auch die Jünger Jesu, die sich in ihrer Angst und Trauer einigeln und die Türen verschließen, die die Botschaft der Frauen vom leeren Grab für Geschwätz halten; die den Karfreitag hinter sich – aber noch keine Zukunft vor sich sehen.

„Samstagskinder“ sind wir alle, wenn wir zwischen Karfreitag und Ostersonntag stecken bleiben; wenn wir resignieren und aus den dunklen Stunden nicht herausfinden; da wo wir vergangenem nachtrauern, der Zeit in der doch alles noch „besser“ war; wenn uns die Gegenwart sorgt und die Zukunft ängstigt. Wenn uns das Leid oder die Krankheit, die Enttäuschung oder der Verlust eines lieben Menschen lähmt und in die Trauer niederdrückt.

Wer nun sagen kann: Nein, als ein solches „Samstagskind“ fühle ich mich nicht – der hat bei der Talentsuche „EVV-SDS“ bereits locker die erste Runde geschafft. Ich kann das von mir nicht immer sagen, allerdings, Halleluja, ein kleiner Umweg über eine zweite Testfrage kann mich dennoch weiterbringen.

2. Frage: Habe ich den Wunsch, ein „Sonntagskind“ zu werden?

Oder anders gefragt: Will ich, dass die Karfreitagserfahrungen bei mir nicht das letzte Wort haben? Und möchte ich auch, dass die Starre des Samstags, des Karsamstags aufgebrochen wird?

Habe ich Sehnsucht nach dem Ostersonntag – an dem die Sonne, die im Osten aufgeht, mich in meinem Inneren erwärmt und die Botschaft von einem Leben in seiner ganzen Fülle die Hoffnung in mir weckt nach wahrem, intensivem Leben; nach neuer Kraft, Hoffnung, nach neuer Freude und Frieden mit mir selbst?

Wer diese Fragen mit einem ehrlichen „Ja“ beantworten kann, der kann, der kann fast sicher sein, bei „Elisabeth Vinzenz Verbund sucht das Sonntagskind“ zu den Gewinnern zu gehören.

Eine dritte Testfrage wird Ihnen helfen, Ihre Chancen noch besser einzuschätzen:


3. Frage: Woran erkenne ich, dass ich wirklich Talent zum „Sonntagskind“ habe?

Der Philosoph Immanuel Kant gibt uns dazu drei Tipps, wie wir das sehr schnell herausfinden können. Er schreibt: „Der Himmel hat den Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.“

Wenn ich ein hoffnungsvoller Mensch bin, der nicht bei jedem Widerstand und dem Auftauchen von Fragen und Problemen die Flinte ins Korn wirft; wenn ich ruhig schlafen und mich im Schlaf von den Strapazen eines Tages verbschieden kann; wenn ich meinen oft auch mühsamen Alltag mit Humor betrachten und Fröhlichkeit um mich verbreiten kann – dann bin ich wie geschaffen für „EVV-SDS“.

„Sonntagskinder“ strahlen Hoffnung aus. Sie stehen mit beiden Beinen auf dem Boden, lassen sich aber ihre Träume, ihre Visionen nicht nehmen. Sie leben Hoffnung so, wie Vaclav Havel, der verstorbene Schriftsteller und tschechische Präsident sie treffend beschrieb:

„Hoffnung ist im Gegensatz zum Optimismus nicht die Erwartung, dass alles gut ausgeht. Hoffnung ist Engagement in der Gewissheit, dass es Sinn hat, egal, wie es ausgeht.“

„Sonntagskinder“ können loslassen. Sie meinen nicht, alles selbst zu müssen, und deshalb können sie auch zur Ruhe kommen, ausspannen und schlafen. Sie setzen das in die Tat um, was auch Papst Johannes XXIII sich selbst als Rat gab: „Johannes, nimm dich nicht so wichtig“. Und sein erstes Gebot zur Gelassenheit lautete:

„Nur für heute werde ich mich bemühen, den Tag zu erleben, ohne alle Probleme meines Lebens und meiner Arbeit auf einmal lösen zu wollen.“

„Sonntagskinder“ können lachen. Im Gegensatz zu vielen Menschen, die ein Gesicht machen, als seinen sie Dauerpatienten beim Zahnarzt.

„Sonntagskinder“ strahlen Zuversicht aus, die man auch in ihrem Gesicht ablesen kann. Sie stecken andere an mit ihrem Lächeln. Sie beherrschen vor allem die Übung, sich selbst auf den Arm zu nehmen.

„Sonntagskinder“ leben ohne große Worte das, was wir zu Ostern feiern: das Leben. Sie lassen sich rufen zu einem aufgeweckten, phantasievollen und kraftvollen Leben.

 

EVV-SDS –  Der EVV sucht das Sonntagskind.

Ich hoffe, nein ich bin gewiss, ganz viele von Ihnen gehen als Sieger aus unserer Talentsuche hervor. Und vielleicht hat dieser Test Sie ja auch herausfinden lassen, dass Sie ein solches „Sonntagskind“ sind – auch wenn Sie es vorher gar nicht geahnt hätten.

Denn, je mehr wir sind, je deutlicher wird das frohe und österliche Gesicht unserer Krankenhäuser. Je anziehender wird es für die Menschen, die hier Hilfe suchen.

Oder was meinen Sie, wem würden Sie sich anvertrauen, dem, der ihnen freundlich und vertrauensvoll begegnet oder dem, dem sie schon im Gesicht den Stress und die Belastungen ablesen können. Und das gilt nicht nur für Patienten und ihre Angehörigen, es gilt auch für uns als Kollegen.

Ich wünsche Ihnen in diesem Sinne, dass Sie alle den Test bestehen und feststellen, dass Sie „Ostersonntagskinder“ sind.

Kinder der Hoffnung, ausgeschlafen und mit einem Lächeln um die Augen; freundlich doch nicht blauäugig.
„Ostersonntagskinder“, die dem Leben trauen, die an der Botschaft von Ostern, der Botschaft vom Leben in Fülle, ihr Leben ausrichten können.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein solches besinnliches, gesegnetes und freudiges Osterfest.
Lassen Sie uns das Leben feiern!

Ein Beitrag von Diakon Reinhard Feuersträter, Leiter Fachbereich „Christliches Profil“ im EVV. Und im Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) Leiter der Abteilung Seelsorge, Krankenhausseelsorger, Pastoralpsychologe, Notfallseelsorger, Sozialpädagoge, Supervisor DGfP / KSA sowie Bistumsbeauftragter für Krankenhauspastoral & Palliativmedizin im Bistum Magdeburg.

Foto: Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara / Marco Warmuth

 

Infos zum Fest der Auferstehung: Ostern

Oster-Quizz auf katholisch.de

Foto: unsplash.com / Grant Whitty (Passionsszene)

Ei und Hase verkörpern Jesu Auferstehung.
Foto: unsplash.com / Waranya Moldee (Hase)

Symbol der Fruchtbarkeit und des neuen Lebens: Das Ei. Zu Ostern in bunt und auch mal aus Zucker oder Schokolade.
Foto: unsplash.com / Annie Spratt (Osternest)

Foto: unsplash.com / Patrick Fore (bunte Zuckereier)

 

 

Share on FacebookTweet about this on TwitterEmail this to someone