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Vernetzte Pflege im EVV – wenn Hilfe schnell und solidarisch kommt

Auf der Intensivstation im Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) wird es eng: Krankheit, Schwangerschaft und Fortbildungen reißen Lücken in den Dienstplan – und begrenzte Möglichkeiten zur Personalaufstockung erschweren die Lage zusätzlich. Externe Leasingkräfte? Kommt für das Team nicht infrage. Die Pflegedirektorin Kathleen Wüste-Gottschalk entscheidet sich für einen anderen Weg: Sie sucht aktiv nach Unterstützung – nicht irgendwo, sondern innerhalb ihrer Region des Elisabeth Vinzenz Verbundes.

Und die Antwort folgt prompt. Aus dem Dresdner St. Joseph-Stift meldet sich die Pflegedirektorin Andrea Hasselbach: „Ich hätte da jemanden, der helfen kann – und will.“

Gemeint ist Ronny Förster, erfahrener Intensivpfleger und Teamplayer. Nur wenige Tage später steht er in Halle (Saale) im Dienst – und ist dort vom ersten Moment an Teil des Teams.

Eine schnelle Lösung, möglich gemacht durch gelebten Zusammenhalt – und ein Beispiel für das, was ‚vernetzte Pflege‘ im EVV wirklich bedeutet.

 

Ronny Förster, Pflegefachkraft aus dem Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden:

„Als Frau Hasselbach unser ITS-Team anfragte, ob sich jemand vorstellen könnte, bei den Kollegen in Halle auszuhelfen, habe ich keine Sekunde gezögert und meine Bereitschaft signalisiert. Für mich ist klar: Wenn wir im Verbund zusammenarbeiten, dann nicht nur auf dem Papier.“

Ronny Förster ist seit Jahren in Dresden auf der Intensivstation tätig. Als er in Halle ankommt, ist er sofort mittendrin. Natürlich ist nicht alles wie zuhause – aber der Empfang ist herzlich, die Einarbeitung engagiert, das Miteinander professionell.

„Ich habe mich sofort willkommen gefühlt. Die Kollegen haben mir alles gezeigt, ich hatte nie das Gefühl, nur der ‚Aushilfsmann‘ zu sein. Wir haben zusammengearbeitet wie ein eingespieltes Team.“


Ronny Förster, Pflegefachkraft aus dem Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden

 

Die organisatorische Abwicklung vor Ort übernahm Frank Bahr, Pflegebereichsleiter im Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale). Um das Ankommen für den Kollegen aus Dresden so einfach wie möglich zu gestalten, organisierte er kurzfristig eine Unterkunft – und übernahm die Buchung kurzerhand selbst. Ein Einsatz, der zeigt: Auch im Hintergrund wird Verantwortung mit Herz gelebt.

Kathleen Wüste-Gottschalk – Pflegedirektorin des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale): „In einer solchen Situation wünscht man sich schnelle Hilfe. Und genau das haben wir bekommen – ohne viele Mails, ohne Bürokratie. Einfach ein Anruf, eine Zusage, und ein paar Tage später stand Ronny Förster auf unserer Station.“

Für Kathleen Wüste-Gottschalk war die Unterstützung nicht nur eine organisatorische Entlastung. Sie wirkte auch auf die Stimmung im Team.

„Dass jemand freiwillig aus einem anderen Haus kommt, um uns zu helfen – das hat Eindruck gemacht. Es hat gezeigt: Wir gehören zusammen. Und es hat den Kolleginnen und Kollegen auch emotional gutgetan, zu spüren, dass wir nicht allein dastehen.“

 

Andrea Hasselbach, Pflegedirektorin Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden: „Ich wusste, dass wir mit Pfleger Ronny nicht nur einen fachlich hoch versierten, sondern auch ausgesprochen flexiblen und empathischen Pfleger mit Herz nach Halle entsenden. Mitarbeiter wie Ronny machen es möglich, dass unser Verbundgedanke nicht nur auf Ebene der Krankenhausdirektoren, sondern auch im Pflegealltag greifbar wird.“

Andrea Hasselbach ist seit vielen Jahren in der Pflegedirektion tätig. Sie weiß, wie wichtig Vertrauen ist – und wie wertvoll gewachsene Verbindungen zwischen den Häusern sein können.

 

Vom Einzelfall zur Struktur


Was wie eine einzelne spontane Hilfsaktion aussieht, ist in Wahrheit viel mehr: gelebtes Beispiel für das Potenzial standortübergreifender Zusammenarbeit im EVV. Die kurzfristige Unterstützung aus Dresden zeigt, wie flexibel und solidarisch Pflege im Verbund funktionieren kann – wenn Vertrauen, Kommunikation und gemeinsame Werte den Rahmen bilden.

 

Und die Geschichte geht weiter …

Was als kollegiale Hilfe für Halle begann, setzte sich schon kurze Zeit später fort – diesmal in umgekehrter Richtung. Als das Krankenhaus St. Marienstift Magdeburg kurzfristig Unterstützung im OP-Bereich brauchte, zögerten die Kolleginnen aus Halle nicht: Zwei erfahrene Mitarbeitende machten sich auf den Weg – für einen kurzen, aber wirkungsvollen Einsatz.

 

Was zählt, ist das Signal: Wir sind füreinander da. Nicht nur in der Theorie, sondern ganz praktisch – mit echtem Engagement, über Klinikgrenzen hinweg.

 

 

Foto Katrin Schade, Kathleen Wüste-Gottschalk, Andrea Hasselbach: EVV/Tennert
Foto Kathleen Wüste-Gottschalk: Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale)/Andrea Bergert
Foto Andrea Hasselbach: Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden
Foto Ronny Förster: Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden
Foto Katrin Schade: Krankenhaus St. Marienstift Magdeburg/Kominek

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