Schwerpunkt Allgemein, Menschlichkeit verbindet, Ordensschwestern, Zusammenwachsen

„vita activa“ für den Dienst am Menschen

Motto des Franziskus Krankenhauses Berlin: Beste Medizin und Menschlichkeit. Das Krankenhaus wurde durch die Kongregation der Franziskanerinnen vom hl. Märtyrer Georg zu Thuine gegründet, die es seit nunmehr 150 Jahren gibt.

Krankenhausoberin Sr. M. Emanuele Mansfeld blickt dieser Tage gern zurück: auf ihr eigenes Leben und die Geschichte ihrer Ordensgemeinschaft.

 

„Ich bin dankbar für den Weg, den ich gehen durfte und für die Unterstützung meines Ordens: Man hat mir viel zugetraut, ich wurde gefördert und durfte mich entwickeln. Und ich bin glücklich in der Lebensform, die ich gewählt habe, weil sie die richtige für mich ist.“

 

Seit 150 Jahren gibt es die Thuiner Schwestern jetzt. Sr. M. Emanuele trat ihnen 1981 im Alter von 22 Jahren bei, nachdem sie ihre Krankenpflege-Ausbildung (bei den Thuiner Schwestern) abgeschlossen hatte. Seit 2012 arbeitet Sr. M. Emanuele als Krankenhausoberin im Franziskus-Krankenhaus Berlin, wo sie sich insbesondere um christliche Aspekte und ihre Mitschwestern vor Ort kümmert.

„Zu diesem Orden habe ich im Inneren ein klares JA gespürt. Wir waren viele junge Leute und das hat mir viel Freude bereitet.“

Krankenhausoberin Sr. M. Emanuele Mansfeld
Foto: Kongregation der Franziskanerinnen vom hl. Märtyrer Georg zu Thuine

 

Die Not sehen

Die Kongregation der Franziskanerinnen vom hl. Märtyrer Georg zu Thuine wurde 1869 im Emsland in der kleinen Gemeinde Thuine gegründet.

40 Jahre später entsandte der Orden zwölf Schwestern an die Privatklinik des Chirurgen Eduard Wolfenstein in Berlin. Damit war der Grundstein für das heutige Franziskus-Krankenhaus gelegt.

In aller Welt gibt es derzeit noch rund 1.050 Schwestern, verstreut auf mehrere Kontinente. Die Thuiner Schwestern folgen, wie alle Franziskanerinnen, einem „vita activa“, bei dem neben dem Gebet karitative, soziale und erzieherische Arbeit im Mittelpunkt steht – nach dem Vorbild des Franz von Assisi: Es gilt, die Not zu sehen und unkonventionell zu helfen. Während in Deutschland, den Niederlanden und Japan kaum noch Eintritte in den Orden zu verzeichnen sind, ist in Indonesien und teilweise auch in Nordamerika das Gegenteil zu beobachten.

In Deutschland ging die Zahl der Schwestern auf 400 zurück, immer mehr müssen sich altersbedingt aus dem Arbeitsleben zurückziehen, auch im Berliner Franziskus-Krankenhaus.

 

Menschlicher und geistlicher Beistand

„Es ist das Anrecht unserer Mitschwestern, dass sie im Alter gut versorgt sind“, sagt Sr. M. Emanuele, „und das ist momentan unsere Hauptaufgabe, dass wir Jüngeren im Mutterhaus für die Älteren da sind.“

Weil der Nachwuchs fehlt, müsse der Orden schrumpfen. Einrichtungen werden in andere Hände abgegeben, Standorte geschlossen.

„Es wird auch in Zukunft noch Berufungen geben, aber die Motive unterscheiden sich«, ist Sr. M. Emanuele sicher. Heute liege der Grund für den Eintritt in eine religiöse Ordensgemeinschaft eher in Meditation, Kontemplation und spiritueller Suche nach dem richtigen Glaubens-Weg begründet. Der Dienst am Nächsten und das Pflegerische von einst treten in den Hintergrund.

Aber sie betont auch: „Psychische Störungen, Leere und Einsamkeit sind mehr und mehr die Armut unserer Zeit.“ Menschlichen und geistlichen Beistand zu geben, dafür würden die Franziskanerinnen auch in Zukunft gebraucht.

 

Der Tagesablauf der Ordensschwestern

6 Uhr Morgengebet

6.30 Uhr Heilige Messe, danach gemeinsames Frühstück

ab 8 Uhr individuelle Arbeit

12.15 Uhr gemeinsames Mittagessen, danach Mittagsgebet

ab 13.30 Uhr wenn möglich Ruhepause; individuelle Arbeit

18.15 Uhr gemeinsames Abendessen, danach Abendgebet

20 Uhr individuelles Nachtgebet, Nachtruhe

Stehen wichtige Ereignisse an, ist der Tagesablauf der Ordensschwestern flexibel;
das Beten sollte immer eine Herzenssache bleiben, kein Abarbeiten.

 

Kloster der Kongregation in Thuine mit Christus Kirche
Foto: Kongregation der Franziskanerinnen vom hl. Märtyrer Georg zu Thuine

 

Arbeitsort von Sr. M. Emanuele Mansfeld: Das Franziskus-Krankenhaus Berlin
Foto: Franziskus-Krankenhaus Berlin

 

Motto des FKH: Beste Medizin und Menschlichkeit.
Foto: Franziskus-Krankenhaus Berlin / Martin Weinhold

 

Das FKH ist erste Adresse in Berlin für Patienten mit urologischen und Gefäßerkrankungen.
Foto: Franziskus-Krankenhaus Berlin / Bertram Solcher

„Neben bester Medizin und Pflege prägen menschliche Zuwendung und persönliche Betreuung unsere Arbeit seit mehr als 100 Jahren.
Vor allem für Patienten mit urologischen und Gefäßerkrankungen sind wir die erste Adresse in Berlin.“ 
Tobias Dreißigacker, Geschäftsführer Franziskus-Krankenhaus Berlin

Beitrag über 150 Jahre Kongregation der Franziskanerinnen vom hl. Märtyrer Georg zu Thuine aus dem Mitarbeitermagazin „Wir“ der Berliner EVV-Standorte St. Joseph Krankenhaus Berlin Tempelhof und Franziskus-Krankenhaus Berlin.

Redaktionell verantwortlich: Corinna Riemer, Leiterin Unternehmenskommunikation der beiden genannten Berliner Krankenhäuser.

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