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Digitalisierung? Krankenhaus Reinbek zeigt, wie’s geht

Digitalisierung in deutschen Krankenhäusern ist spätestens seit Corona ein stark diskutiertes Thema und das Krankenhauszukunftsgesetz beschleunigt diese Entwicklungen seit geraumer Zeit.

Während man sich andernorts erst seit kurzem und – aus Sicht von manchen Häusern – “vom Gesetzgeber gedrängt” mit Förderanträgen beschäftigt, ist das Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift längst in der Zukunft angekommen.

Das Haus gilt in der Branche als Vorbild, von dem man sich einiges abschauen kann. Gäste aus der ganzen Republik kommen vorbei, um Ideen für den eigenen Digitalisierungsfortschritt zu sammeln.

Was heute in Reinbek so wirkt, als wäre es nie anders gewesen – Ärztinnen und Ärzte, die klinische Organisationsarbeit via iPad managen und sich dabei untereinander in Echtzeit koordinieren, Patienten, die vom ersten Kontakt mit der Klinik an auf einen digitalen Behandlungspfad ‘gesetzt’ werden der sie sicher durch den ganzen stationären Aufenthalt navigiert – ist das Ergebnis einer gut durchdachten Digitalisierungsstrategie und einer darauf basierenden konsequent umgesetzten Transformation.

Veränderung beginnt bei den Menschen

“Natürlich braucht man für so ein Vorhaben die richtigen Führungskräfte”, so Geschäftsführer Björn Pestinger, der seinerzeit die Transformation und kontinuierliche Weiterentwicklung des Hauses anstieß.

“Wichtig ist ein schlagkräftiges Team, das bereit ist, diesen auch manchmal etwas unbequemen Weg zu gehen. Denn jede Veränderung beginnt bei den Menschen.”

Neben einer engagierten Führungsmannschaft und begeisterungsfähigen klinischen Teams stand hinter der Transformation auch ein ein junges Hamburger Healthcare Startup mit seiner Softwareplattform Kumi.

“Neben gut definierten klinischen Prozessen, braucht es heute auch eine moderne digitale Infrastruktur, über welche sich Abläufe institutionalisieren und gleichzeitig flexibel anpassen lassen.

Wir haben dabei schon lange den Gedanken eines gut harmonisierenden Ökosystems an Krankenhaus-IT favorisiert, in welchem Kumi für die Ebene der klinischen Prozesse bei uns im Zentrum steht”,

erklärt Laila Wahle, Krankenhausmanagerin und visionäre Projektunterstützerin der ersten Stunde.

Pilot in der Allgemein- und Viszeralchirurge

Als Pilotprojekt wurde die Workflow-Unterstützungssoftware zunächst in der Reinbeker Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie eingeführt, um dann aufgrund des durchschlagenden Erfolges sukzessive in vielen weiteren Abteilungen ausgerollt zu werden.

Als neuester Zuwachs und gerade in der Implementierungsphase befindet sich die personell und bzgl. des Leistungsangebotes stark expandierende Klinik für Kardiologie unter Führung der kürzlich ans Krankenhaus Reinbek gewechselten Chefärztin Dr. Britta Goldmann.

Sie freut sich sehr auf die neue Arbeitswelt:

“Als ich schon vor meinem Wechsel von der innovativen Herangehensweise, Prozesse und Qualitätsmedizin digital unterstützen zu lassen gehört habe, hat mich das zusätzlich bestärkt, dass Reinbek der richtige Ort ist, mit einem tollen Team meine Vision von der Kardiologischen Klinik der Zukunft zügig umzusetzen.“

Dr. Manuel Altenburg, Assistenzarzt in der Chirurgie, hat Kumi schon seit geraumer Zeit auf seinem iPad.

Sie ist außerdem auf den PCs an allen klinischen Arbeitsplätzen installiert:

“Ich bin vor allem von den digitalen Behandlungspfaden begeistert, die SOPs, die es mir in unseren Indikationssprechtunden erleichtern, schnell die komplette Behandlungsplanung für unsere Patienten aufzusetzen.

So gelingt es dann einfach und gemeinsam im Team, Patienten für die stationäre Aufnahme vollständig vorzubereiten, ohne den unnötigen Organisationsaufwand der Vergangenheit.”

Gute Teamarbeit braucht eine gute Infrastruktur

Kumi bedeutet Team – und die Bedeutung des Namens des Hamburger Startups passt gleich in mehrfacher Hinsicht zum Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift.

Handelt es sich bei dem gleichnamigen Produkt Kumi doch um eine Softwareplattform, die Zusammenarbeit im Arbeitsalltag erleichtert.

“An der Partnerschaft mit Kumi schätze ich das für mich als Chefarzt ausgesprochen wertvolle Produkt, wie auch die Nahbarkeit der Mitarbeiter”, so Prof. Dr. Tim Strate, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie.

“Viele von ihnen sind selbst Ärzte und kennen unseren Klinikalltag sehr genau, so dass sie uns von Anfang an gut beraten konnten, wenn es beispielsweise um die Umstellung zentraler Prozesse ging.“

Auch Dr. Timothy Mende Kumi-Gründer und CEO, schätzt die Zusammenarbeit sehr.

“Die Chirurgische Abteilung war quasi unser erster Meilenstein am St. Adolf-Stift. Es ist schon toll zu sehen, dass sich daraus so viel entwickeln konnte.

Das Krankenhaus Reinbek ist – was Prozessdigitalisierung angeht – inzwischen eine der absoluten Top-Adressen.”

Pilotprojekt im NDR-Fernsehen

Keine Frage also, welches Projekt Mende dem NDR-Journalisten Peter Kleffmann vorschlägt, als der im Format “Hamburg Morgen” über Kumi als Startup und seine Rolle in der Digitalisierung von Krankenhäusern berichten möchte.

Das Fernsehteam darf vor Ort erleben und filmen, wie die ärztliche Frühbesprechung abläuft, ein wichtiger Steuerpunkt für die weitere Behandlung aller neu aufgenommenen Patienten.

Sodann geht’s weiter auf den Fersen von Assistenzarzt Altenburg auf Station zum Patienten, das Tablet immer dabei.

Der beim ersten Kontaktpunkt in Sprechstunde oder Notaufnahme angelegte individuelle Behandlungsplan dient dabei dem klinischen Team auch im weiteren stationären Aufenthalt aller Patienten als roter Faden.

Kumi ist somit eine Art Navigationssystem, mit dem die Kliniker ihre Patienten immer im Blick behalten und an wichtige Aufgaben erinnert werden.

Schneller Überblick

Für die Gefäßchirurgie fasst Chefärztin Dr. Annette Sommerfeld den Nutzen von Kumi so zusammen:

“Alle Mitarbeiter verschaffen sich immer wieder schnell einen Überblick. Mit  nur wenige Klicks lassen sich die wichtigen klinischen Aufgaben erfassen und mit dem geplanten Bearbeitungsdatum versehen. Diese Art der Strukturierung hilft enorm dabei, uns auf das jeweils Wichtigste zu fokussieren.”

Eine der bei den Mitarbeitern beliebtesten Kumi-Funktionen, ist die “Übergabenotiz”, ein Team-Chat der einen asynchronen Informationsaustausch ermöglicht.

“Das ist schon sehr praktisch für uns, wenn wir Fragen an die Ärzte adressieren können, ohne sie im Patientengespräch oder gar im OP stören zu müssen”, so die Mitarbeiterin im ServiceCenter Nele Kallien.

“Und der aktuelle Bearbeitungsstand des Behandlungspfades ist für uns jederzeit einsehbar, auch wenn wir mal nicht vom ärztlichen Team direkt informiert werden können. Insgesamt wird einfach weniger vergessen.”

Verbesserung der Arbeitsbedingungen

“Kumi verbessert die Arbeitsbedingungen für Klinikerinnen und Kliniker, steigert die Personalproduktivität und hat uns auch auf dem Weg hin zu noch besseren Leistungszahlen geholfen”, erklärt Björn Pestinger.

“Und das alles zugunsten unserer Patiententen, die sich gut aufgehoben fühlen und von einer noch sicheren Behandlung profitieren”.

Auch wenn das Krankenhaus Reinbek in der Digitalisierung schon weit vorne liegt, geben sich Björn Pestinger und sein Team mit dem Ergebnis längst nicht zufrieden.

Laila Wahle formuliert ihre Vision so:

“Unser Ziel ist es, alle Abteilungen, unsere Prozesse und Abläufe so digital zu unterstützen, dass wir reproduzierbar ein Höchstmaß an Behandlungsexzellenz erbringen, jeden Tag und für jeden Patienten. Unsere Mitarbeiter sollen sich wieder sehr viel stärker auf das konzentrieren können, wofür sie ihren Beruf gewählt haben. Und letztlich wollen wir nachhaltig zu den innovativsten Kliniken Deutschlands zählen.”

Digitalisierung im Krankenhaus? Das St. Adolf-Stift in Reinbek zeigt, wie’s geht. Und erhält Besuch von einem NDR-Kamerateam.

Hier gehts zum Beitrag in der Mediathek.

Beitrag von kumi health GmbH in Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift.

Fotos: kumi healthcare GmbH

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