Schwerpunkt Allgemein, Demenz, Menschlichkeit verbindet, Zusammenwachsen

kleines haus GANZ GROSS: ein Neubau für Eutin

Aufgrund seiner Spezialisierung in den Bereichen Altersmedizin sowie Palliativmedizin genießt das Eutiner Haus überregional einen exzellenten Ruf. Der wird durch die beginnende bauliche Erweiterung sicher noch wachsen.

Drei Fragen an Kerstin Ganskopf, die Geschäftsführerin des Sankt Elisabeth Krankenhauses Eutin. Das Haus mit aktuell noch 110 Planbetten zählt zu den kleineren Krankenhäusern im EVV. Als Fachkrankenhaus für Innere Medizin verfügt es über Schleswig-Holsteins größtes Palliativzentrum, das nun ausgebaut wird. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Sonderstation für Menschen mit Demenz und Delir.

 

Ein Neubau als Zeichen für Palliativmedizin

EVV: Frau Ganskopf, Ihr Haus wächst. Was genau haben Sie vor?
Kerstin Ganskopf:
Unsere Abteilung für Palliativmedizin wurde durch das Land Schleswig-Holstein als besondere Einrichtung des Landes anerkannt. Damit einher geht die Abrechnung der Leistungen über Tagessätze und nicht über Fallpauschalen. Wir werten es als starkes Signal, dass der Palliativmedizin der geschützte Raum zugestanden wird, den sie auch benötigt. Die Landesregierung hat im vergangenen Jahr zudem die Finanzierung eines Neubaus bewilligt. Hierfür wird in unserem Garten, mit Zugang zur „Himmelsleiter“, ein Gebäude mit Patientenzimmer sowie Räumen für Angehörige geschaffen.

20 neue Betten im „Eutiner Vatikan“

EVV: Welches Volumen bringen die Baumaßnahmen mit sich? Und was halten Ihre Anwohner davon, dass bei Ihnen nun die Bagger anrollen?
Kerstin Ganskopf:
Wir sind aktuell dabei, die Fläche für den Erweiterungsbau mit insgesamt 20 Betten zu schaffen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf etwas mehr als 11 Millionen Euro bei einem Fördermittelanteil von knapp 6 Millionen Euro. Den Platz für die Baumaßnahmen schaffen wir uns hinter dem Hauptgebäude. Natürlich versuchen wir, den laufenden Krankenhausbetrieb dadurch so wenig als möglich zu beeinträchtigen.

Von Vorteil ist es, dass unsere unmittelbare Nachbarschaft ebenfalls auf dem sozialen bzw. kirchlichen Sektor tätig ist. Zur einen Seite die Katholische Kirchengemeinde St. Vicelin, zur anderen das örtliche Gymnasium. Beide unterstützen uns wohltuend in unserem baulichen Vorhaben. Aber dies gilt in beide Richtungen: Während der mündlichen Abiturprüfungen haben wir natürlich alle lauten Bautätigkeiten unterbrochen.

Bei der älteren Eutiner Bevölkerung heißt unserer Gelände immer noch „der Eutiner Vatikan“ und wir werden mit der Kirchengemeinde zusammen als Einheit wahrgenommen. Für viele ist die bauliche Erweiterung daher ein sichtbares Zeichen, das „die Kirche wächst“. Diese Verknüpfung ist ein schönes Symbol für unsere Arbeit, finde ich.

Verzahnung von stationärer und ambulanter Betreuung

EVV: Frau Ganskopf, welchen Effekt wollen Sie durch die Krankenhauserweiterung erzielen?
Kerstin Ganskopf:
 Im Auftrag des Sankt Elisabeth Krankenhauses in der Altersmedizin und Palliativmedizin sehen wir eine ganz besondere Verantwortung für unsere Patienten über der medizinischen Behandlung hinaus: Die uns anvertrauten Menschen haben oftmals eine Vielzahl an Krankheitsbildern, Problemen und Herausforderungen, um ihre Gesundheit – soweit es geht-  wieder zu erlangen, zu verbessern oder an Lebensqualität zu gewinnen.

Dies ist nur durch ein höchstes Maß an Individualität und Ganzheitlichkeit in der Behandlung und Begleitung unserer Patienten möglich.

Wir behandeln nicht „von der Stange“, sondern stellen uns jeden Tag neu die Frage: Was braucht dieser Patient heute, damit es ihm bessergeht? Und welche persönlichen Ziele hat er in einem Monat oder in einem Jahr und wie können wir ihm heute mit unserer ganzen Professionalität dabei helfen?

Wichtig ist uns dabei eine reibungslose Verzahnung von stationärer und ambulanter Betreuung der Patienten. Wir arbeiten dabei mit der Diakonie als Trägerin der Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) zusammen.

Die Fragen stellte André Schmincke, Leiter Unternehmenskommunikation und Marketing Elisabeth Vinzenz Verbund.


Kerstin Ganskopf (Geschäftsführerin des Sankt Elisabeth Krankenhauses Eutin) im Interview.
Foto: EVV / Kominek

Fotos: Sankt Elisabeth Krankenhaus Eutin

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