Schwerpunkt Allgemein, Menschlichkeit verbindet, Zusammenwachsen

Neue Aufgaben für Prof. Abou-Dakn und PD Dr. Tröger im Berliner SJK

Prof. Abou-Dakn und PD Dr. Tröger übernehmen die Aufgaben von Prof. Poralla im St. Joseph Krankenhaus Berlin Tempelhof.

Am 1. Juli tritt PD Dr. Hanno Tröger die Nachfolge von Prof. Dr. Thomas Poralla als Leiter der Medizinischen Klinik I an.

Prof. Dr. Michael Abou-Dakn, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, wird Ärztlicher Direktor des SJK.

Geschenke für die Nachfolger von Prof. Dr. Poralla: Geschäftsführer Tobias Dreißigacker (rechts) mit Prof. Abou-Dakn und PD Dr. Tröger.

 

Hanno Tröger: „Ich möchte patientenorientierte Medizin machen“

Über seine neue Arbeitsstelle gerät der angehende Chefarzt der Medizinischen Klinik I im Gespräch ins Schwärmen: „Zentrale Lage, Traumkonstellation in der interdisziplinären Zusammenarbeit, ein sehr guter Ruf“.

Tröger wechselt von der Charité Universitätsmedizin zum SJK; seit 2011 war er zunächst auf dem Campus Mitte, später am Campus Benjamin Franklin als Oberarzt mit Schwerpunkt Gastroenterologie und Endoskopie tätig. Vor der Herausforderung und neuen Position hat der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie aber auch Respekt.

„Prof. Poralla hinterlässt hier sehr große Fußstapfen. Es wird nicht einfach werden, diese auszufüllen“, sagt Hanno Tröger über seinen Vorgänger, den er als einen „weithin anerkannten und sehr belesenen Fach- und Chefarzt“ schätzt.


PD Dr. Tröger ist seit dem 01.07.2019 Chefarzt der Medizinischen Klinik I des Berliner SJK. (Foto: St. Joseph Krankenhaus Berlin Tempelhof)

 

Michael Abou-Dakn: „Ich sehe mich eher als Moderator“

Herr Abou-Dakn, wie ist das St. Joseph Krankenhaus heute aufgestellt in der Berliner Krankenhaus-Landschaft?
Abou-Dakn: Das Haus hat sich unter der medizinischen Leitung von Prof. Dr. Poralla sehr gut entwickelt und positioniert. Darauf schaue ich mit großem Respekt.

Während anderswo, insbesondere bei den nicht-kommunalen Trägern, Abteilungen geschlossen wurden, hat sich das SJK beständig weiterentwickelt. Das ist auch das Verdienst von Prof. Poralla.

Welche strategischen Weichenstellungen waren wegweisend in dieser Zeit?
Abou-Dakn: Mit Sicherheit die Schwerpunktbildung im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin.

Nicht zuletzt durch die Etablierung der Klinik für Kinderchirurgie konnte sich im SJK das Perinatalzentrum auf höchstem Niveau entwickeln, das für Berlin von großer Bedeutung ist.

Sehr vorausschauend war auch, dass Prof. Dr. Poralla die übergreifende Zusammenarbeit bei der Behandlung von Krebserkrankungen vorangetrieben und damit die funktonierende Basis eines onkologischen Zentrums geschaffen hat. 

Was wollen Sie fortführen?
Abou-Dakn: Prof. Dr. Poralla hat das Amt des Ärztlichen Direktors mit einer gewissen Demut, mit Humor und — um diesen altmodischen Begriff zu verwenden — mit Würde ausgefüllt.

Für ihn waren Fragen der christlich-katholischen Ethik und Moral nicht einfach nur Beiwerk, sondern er hat sich dafür auch im Alltag immer wieder stark gemacht.

Diesen christlich-ethischen Ansatz möchte ich weiter stärken, denn unsere Stärke liegt auch künftig in der Verbindung aus menschlicher Zuwendung und Spitzenmedizin. Daran müssen wir weiterarbeiten und werden im Zusammenspiel mit den Kolleginnen und Kollegen des FKH sicherlich ein hervorragendes Team bilden.

Auf den Punkt gebracht geht es mir darum, Halt nach innen und nach außen zu geben!

Und was wollen Sie eventuell verändern?
Abou-Dakn: Wir müssen in vielen Bereichen moderner werden, auch bei der Frage, wie wir unsere Arbeit organisieren.

Die Zeiten sind vorbei, in denen insbesondere Ärzte und Pflegende ausschließlich für ihr Krankenhaus und für ihren Beruf gelebt haben — und dafür auch leben mussten, wenn sie vorankommen wollten.

Ich habe kein Patentrezept, denn es ist schon eine knifflige Aufgabe, einerseits die Patientenversorgung — mit vertrauten Ansprechpartnern — rund um die Uhr sicherzustellen und andererseits den legitimen Interessen der Mitarbeitenden nach Ausgleich und Erholung gerecht zu werden.

Das kann man nicht von oben verordnen, dafür muss man Prozesse initiieren.

Ich sehe mich deshalb eher als Moderator und weniger als derjenige, der in der Ärzte-Hierarchie ganz oben steht.

Mit Dr. Foer werde ich einen Stellvertreter haben, der mich bei der Arbeit tatkräftig unterstützen und eigene Aufgaben übernehmen wird. Er bleibt weiterhin Ärztlicher Direktor des FKH — so wird aus meiner Sicht der Schulterschluss der Häuser auch auf ärztlicher Seite sichtbarer.

Ich freue mich darauf, gemeinsam mit Dr. Foer sowie mit der Pflege und der Verwaltung Neues auszuprobieren.

Auf welchem Weg ist das Zusammenwachsen von FKH und SJK?
Abou-Dakn: Ich persönlich fühle mich im FKH sehr wohl, dort arbeiten angenehme und engagierte Kolleginnen und Kollegen, zu denen sich teilweise persönliche Freundschaften entwickelt haben. Daran haben auch unsere gemeinsamen Feste, Workshops und Fortbildungen einen großen Anteil.

Aber vor allem trägt die wechselseitige Wertschätzung der Arbeit zum Zusammenwachsen bei. Wir bauen jetzt ein gemeinsames Interdisziplinäres Onkologisches Zentrum auf — das ist ein weiterer wichtiger Schritt auf diesem Weg.

Es zeigt sich immer mehr, wie gut die beiden Häuser fachlich zusammenpassen. Ein wirklich großer Befreiungsschlag für beide Häuser wäre es, wenn wir gemeinsam in ein neues Krankenhaus am Bahnhof Südkreuz umziehen könnten.

Momentan liegt das nicht in unserer Hand. Hier sind die Politik, die Verwaltung und auch die Berliner Wasserbetriebe als Nutzer des landeseigenen Grundstücks am Zug. Leider müssen wir an dieser Stelle noch viel Geduld mitbringen.

Aber in die Planung für einen Krankenhaus-Neubau ganz konkret einzusteigen, das wäre auch für mich die Erfüllung eines weiteren Traums.


Prof. Abou-Dakn, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, ist seit dem 01.07.2019 der neue Ärztliche Direktor des SJK und damit Nachfolger von Prof. Dr. Poralla.
(Foto: St. Joseph Krankenhaus Berlin Tempelhof)


Beitrag aus der Festschrift anläßlich der Verabschiedung von Prof. Dr. Poralla in den Ruhestand.

Text: Corinna Riemer, Leiterin Unternehmenskommunikation St. Joseph Krankenhaus Berlin Tempelhof und Franziskus Krankenhaus Berlin.

Die Festschrift finden Sie hier zum Download.

Share on FacebookTweet about this on TwitterEmail this to someone